Pilotprojekt Gendermedizin (DHZB Berlin)
Das BMBF fördert ein Pilotprojekt Gendermedizin am DHZB. Kernstück ist eine umfassende Literaturrecherche zu Elementen der Gendermedizin. Es soll herausgearbeitet werden, welche molekularen und zellulären Mechanismen durch das Geschlecht wesentlich beeinflusst werden und bei welchen Krankheitsbildern Geschlechtsspezifische Mechanismen eine zentrale Rolle spielen, wo dies in der Therapie gilt und inwieweit die Fachgesellschaften die Rolle von Geschlecht berücksichtigen. Die Ergebnisse sollen auf einer Abschlußtagung in 2010 präsentiert werden. Alle DGesGM Mitglieder sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Forschergruppe 1054 (Charite Berlin)
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert an der Charité eine Forschergruppe "Geschlechtsspezifische Mechanismen bei Myokardhypertrophie (FOR 1054)". Sprecherin ist die Direktorin des in Deutschland und Europa einzigartigen Instituts für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) an der Charité, Frau Prof. Vera Regitz-Zagrosek.
Dies ist die erste Forschergruppe der DFG, die gezielt geschlechtsspezifische Mechanismen bei den häufigen Volkskrankheiten bearbeiten. Myokardhypertrophie, ein krankhaftes Wachstum des Herzmuskels, ist die häufigste Ursache der Herzschwäche, ein Krankheitsbild, das 10% der Menschen über 70 in unserer Gesellschaft betrifft und eine der häufigsten Todesursachen in allen westlichen Gesellschaften ist.
Mehr Frauen als Männer sind betroffen und die Symptome, Verlauf und Therapie des Krankheitsbildes unterscheiden sich bei beiden Geschlechtern. Die Ursachen dafür sind bisher weitgehend ungeklärt.
In der jetzt geförderten Forschergruppe arbeiten sieben Arbeitsgruppen aus der Charité und dem Max-Delbrück-Zentrum zusammen. Die Wissenschaftler/innen untersuchen Tiermodelle für Herzkreislauferkrankungen auf Geschlechterunterschiede. Sie konzentrieren sich auf die molekularen Mechanismen, die diesen Unterschieden zugrunde liegen und dabei insbesondere auf die Wirkungen von Östrogenen und Androgenen im Herzkreislaufsystem. Die Gruppen kommen aus den Fächern Kardiologie, Nephrologie, Molekularer Medizin, Biochemie, Genetik und Pharmakologie. Die Forschergruppe wird vorerst für drei Jahre mit einem Volumen von insgesamt 2,7 Mio. Euro von der DFG gefördert. Geschlechtsspezifische Aspekte werden nicht nur in der Auswahl der Forschungsthemen umgesetzt. Unter den Projektleiter/innen sind 30 %, damit überdurchschnittlich viele Frauen.
Damit realisiert die Forschergruppe auch die derzeit hochaktuelle Forderung der Universitäten und der DFG nach einer stärkeren Beteiligung der Frauen am Wissenschaftsprozess.
Zur Webseite: http://www.dfg.de
Graduiertenkolleg 754
(2001-2010)
In dem Kolleg “Geschlechtsspezifische Mechanismen bei Myokard-Hypertrophie“ (gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG) kooperieren 12 ProjektleiterInnen der Charité, davon 8 des Center for Cardiovascular Research CCR, und des Deutschen Herzzentrums Berlin.
Es besteht aus vier eng miteinander verbundenen Modulen: Tiermodelle bei Hypertrophie, funktionelle Genome und Proteome, geschlechtsspezifische molekulare Mechanismen und klinische Geschlechtsaspekte bei Herz-Kreislauferkrankungen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek analysiert die geschlechtsspezifische Regulierung des Energiemetabolismus und seinen Einfluss auf die Herzfunktion. Die Dysregulierung von Fettsäureoxidation und Glukosenutzung in pathologischen Leiden wie Adipositas und/oder Diabetes führt zur kardialen Dysfunktion über toxische Zwischenprodukte, negativen Energieabgabe und Lipo- oder Glukotoxizität. Darüber hinaus werden die Matrixsynthese und ihre Kontrolle durch Östrogen analysiert.
Ein Ziel ist es, Transkriptionsfaktoren zu identifizieren und ihre mutmaßlichen Bindungsstellen innerhalb der Promoterregion von Matrix-Metallproteinasen (MMP-2) und anderen matrixbezogenen Genen zu charakterisieren.
Zur Webseite: http://gender.charite.de